Reittherapie und Schule unter einem Dach

Montags- und Dienstagsmorgens beim RuFV Barlo-Bocholt:

Amir, Mia und ihre Schulfreunde kommen wie üblich mit dem Bus der Bischof-Ketteler-Schule zum Gelände des Reitvereins. Sie freuen sich auf „Jasper“, den Friesenwallach und Astor, den kleineren Haflinger.

Zunächst geht es zum gemeinsamen Putzen der Pferde. Hierbei wird schon der erste Kontakt aufgenommen. Die Kinder legen ihr Ohr an Jaspers Bauch und hören gespannt wie er blubbert. Schon hier beginnt die Therapie. Die Kinder werden ganz ruhig und konzentrieren sich voll auf die Wärme und Geräusche des Pferdes.

Anschließend erhalten Amir und die Schulfreunde einzeln an der Longe von Heike Möllenbeck auf „Jasper“ ihre Therapieeinheit. Parallel arbeiten die Klassenmitglieder im Jugendraum des Reitvereins, wo sie unter Anleitung ihrer Lehrkräfte individuell in kleinen Gruppen gefördert werden.

Heike Möllenbeck ist Pädagogin und Longier-Lehrerin. Schon seit mehr als 10 Jahren bietet sie beim RuFV Barlo-Bocholt das pädagogische Reiten an. Seit einigen Jahren ist sie auch als Pädagogin an der Bischof-Ketteler angestellt und betreut die Kinder in der Schule. Den 19-jährigen „Jasper“ wie auch den 15- jährigen „Astor“ hat sie selbst ausgebildet.

„Jaspers“ warmes Fell und seine großen, tiefbraunen Augen haben eine beruhigende Wirkung auf die Kinder – sie werden gelassener.

Der Umgang mit diesem großen Tier, das Überbrücken von Ängsten, macht selbstbewusster und führt zu einer Verbesserung von Konzentration, Koordination und Balance. Dabei entwickeln die Kinder mehr Gefühl für sich und ihren Körper, steigern die Grob- und Feinmotorik und fördern dabei ganz unbewusst die Vernetzung im Gehirn.

Es ist allgemein anerkannt, wie groß der Einfluss der Pferde auf das Verhalten der Kinder ist. Dabei geht es weniger um die reitsportliche Ausbildung als vielmehr darum, das Befinden und die Entwicklung der Kinder im Hinblick auf Einfühlungsvermögen und Sensibilität positiv zu beeinflussen.

Um für die gesamte Gruppe einen körperlich spielerischen Ausgleich zu schaffen, geht es in der Pause auf den Spielplatz der RuFV-Anlage. Hier kann gemeinsam herumgetobt werden.

Wenn die Gruppe der Bischof-Ketteler-Schule ihre Einheiten beendet hat, kommt die Maria Montessori Schule mit ihren Kindern.

Um 12.30 Uhr wird es ruhiger auf der Anlage des Reitvereins.  Es geht für alle Kinder zurück in die Schule.

Wer mehr über das therapeutische Reiten, auch für Jugendliche und Erwachsene wissen möchte, kann sich über den RuFV Barlo-Bocholt an Heike Möllenbeck wenden.